Im Nordwesten der Insel La Palma, im Bergdorf Puntagorda finden sie mich und die Kulturwerkstatt für Kunst und kreatives Wirken
Kulturverein - Asociación cultural
Puntagorda El Pinar, Camino El Pinar 43 c, gleicher Eingang wie Coffee&Cake
Öffnungszeiten der Kunstausstellung:
mittwochs (Antje) und freitags (Künstlerin der Gemeinschaftsausstellung) von 10 - 13.30 Uhr (auch mit Verabredung möglich)
Die Expo ist auch geöffnet während der Computerstunde mit Hermes. Seine Öffnungszeiten bitte im Programm Viento del Norte nachsehen.
Annette Oudshoorn und Antje Bleck – Malerei und Cyanotypie
Ausstellungsdauer: 22.10. - 23.11.2025
Finissage am 23. November 2025 um 16 Uhr
Es singt der Alegría-Chor um 16.30 Uhr
Öffnungszeiten: Freitags (Annette) und mittwochs (Antje) von 10 – 13.30 Uhr
Die Finissage ist gleichzeitig die Abschiedsfeier der Kulturwerkstatt Viento del Norte
Einleitung zur Ausstellung von Antje Bleck
Über sehr viele Jahre hinweg faszinierte mich immer wieder das Spiel von Licht und Schatten sowie der Wurf meines Schattens auf die Erde. Nicht nur aufgrund der optischen Verzerrungen und Effekte, sondern es berührt mich die (für viele vertraute) Idee, dass ich als Mensch, auch im übertragenden Sinne, Licht sowie Schatten in die Welt bringe und sie eine Berührung erzeugen.
Eine kleine Auswahl der daraus entstandenen Foto-Sammlung habe ich nun für die Cyanotypie verwende. Viele habe ich kontrastreich manipuliert teils umgekehrt, dann auf Folien drucken lassen und diese noch zusätzlich bemalt. Schatten wird zu Licht, Licht zu Schatten (in diesem Fall zu Blau). Viele Bilder wurden noch mit Pinsel und Feder nachbearbeitet.
Jeder menschliche Gedanke führt zu einem Ausdruck und einer Art Abdruck im Gewebe des Weltgeschehens und der Zeit. Spürbar oder sichtbar für andere Menschen, wenn dem Gedanken eine Handlung folgt. Die Frage ist für mich nicht, ob meine Absicht gut war, obwohl ich mich natürlich bemühe zu glänzen. Eigentlich gibt es ja nur Licht. Schatten resultiert daraus. Immer ist es ein zeitgleiches Geschehen und das Eine existiert ohne das Andere nicht. Was ich gut gemeint habe, kann ganz schlecht landen.
Ich komme thematisch auch wieder zurück zu meiner Serie „Ich bin“, der Reise des Stier mit dem Herz am rechten Fleck und habe deshalb auch eines dieser Bilder überarbeitet und in diese Serie integriert.
Mein Leben lang ist und war es eine Herausforderung das universelle Geschehen, das Mysterium Wasser, alle Elemente und auch das Handeln der Menschen zu beobachten, zu erforschen und dessen Denken wertfrei zu betrachten und zu respektieren, auch wenn ich vieles nicht verstehe. Das Vehikel meine Wahrnehmungen und Erkenntnisse ans Licht zu bringen und diese zu teilen ist vorrangig meine Malerei in Verbindung mit Text und Titel.
Wenn das Wasser des Meeres über meine Bilder fließt, lasse ich unter anderem geschehen, dass Farben lichter werden und füge später Schattierungen hinzu. Die Cyanotypie in Verbindung mit Fotografie hat mich tiefer in das Thema geführt und die Kontraste sind deutlicher und kontrastreicher, lichter und schattenreicher, als die verspielte Wassermalerei und im Gegensatz zu dessen Farbenvielfalt fast monochrom (falls ich es nicht lassen konnte noch weitere Farben hinzuzufügen).
Ein Buch, „Im Grunde gut“ (von dem niederländischen Autor Rutger Bredman )hat mir in jüngster Zeit geholfen meine Meinung, teils auch meinen Zorn über das Verhalten des Erdbewohner Mensch gegenüber seines Lebensraumes, aus dem Reich der Schatten wieder ins Licht zu holen.
Das Fazit des sehr wissenschaftlichen Buches : Wir sind besser als wir denken.
(Ich empfehle es vor allem Menschen, die die Welt vorrangig über die Medien erfahren!)
Deshalb scheue ich mich auch jetzt nicht mehr, den Menschen, in diesem Fall meine „Selbstportrait-Schatten“, wieder ins Bild zu rücken und die Meerestiere nebenbei trotzdem schwimmen zu lassen. Sie bleiben meine Vorliebe!
Alles ist – „meer“ nicht.
Nach langen Jahren von Ausstellungsaktivitäten in Deutschland (nachzulesen in meiner Vita), acht Jahre in Zusammenarbeit mit einer Kunstgalerie, lebe ich seit 2004 auf der Insel La Palma. Hört sich romantisch an, wenn ich schreibe es sei der Großvater gewesen, der mir schon mit sieben Jahren den ersten Pinsel in die Hand drückte, weil er Kunsterzieher war. Tatsache ist, dass es viele und teils steinige Jahre gedauert hat, über den Umweg der Ergotherapeutin und Ausbildung zur Goldschmiedin an der Zeichenakademie in Hanau, als Kursleiterin für Zeichnung und Malerei, bis ich mich eines schönen Tages nur noch den selbst organisierten Ausstellungen von Malerei, unabhängig von Kunstmarkt und Galerien, widmete. Hier auf La Palma, in Puntagorda, im Viento del Norte in Zusammenarbeit mit anderen Künstlerinnen und Künstlern.
Was mich von Anbeginn in meinem Werk begleitete war das Element Wasser. Technisch als auch inhaltlich. Wasserfarben aller Art stehen im Vordergrund. Die Erforschung vom Wesen des Wassers, Wasser in der Begegnung und Berührung mit allen anderen Elementen, dessen Strukturen, Bewegungen, bis hin zur Vielfalt der Meeresbewohner und Meerestiere, nimmt den größten Raum in meiner Malerei ein. Der größte Teil meiner Bilder wurde in einem natürlichen Gewässer gebadet (siehe auch Artist Statement). Geheimnisse und Unerklärbares fühl- und ahnbar zu machen, die Grundprinzipien allen Lebens im mäandern durch Raum und Zeit, bis hin zum Phänomen Mensch in seiner großartigen Vielfalt und seiner Unreife gegenüber anderer intelligenter Weltenwelten und vieles meer, habe ich in kreativen Prozessen mit Malerei, Fotografie und Poesie künstlerisch erforscht und zum Ausdruck gebracht. Ich werde immer meer!
Besuchen Sie meine Galerie. Jede Rubrik erzählt eine Geschichte und sind die Spuren einer Künstlerin, die ohne dieses Lebenselixier und der Begegnung mit dem Wasser verhungert und verdurstet wäre.